Das Party-Städtchen am Meer: Montañita, der Geheimtipp an Ecuadors Küste: San Pablo, der endlose und gemütliche Sandstrand: Playa de Olón, der Traumstrand im Nationalpark Machalilla: Playa de los Frailes. Diese schönen und sehenswerten Strände und Küstenorte Ecuadors befinden sich innerhalb einer Gesamtdistanz von nur rund 100 Kilometern.
San Pablo, das verschlafene Fischerdorf bildet dabei den südlichsten Ort und liegt ziemlich genau westlich der Großstadt Guayaquil. Die abwechslungsreiche Küstenroute, die ich im März 2012 nahm, hatte mit dem Traumstrand Playa de los Frailes seinen nördlichsten Punkt. Ginge man noch weiter nördlich der ecuadorianischen Küste folgend, würden sich einem noch zahlreiche Strände, bis hinauf zu den beliebten Stränden des Bundeslandes (Provincia) Esmeraldas, zum Verweilen bieten.
San Pablo, Ecuador, Bundesland (Provincia) Santa Elena
Von Guayaquil kommend ist dies der erste Küstenort, den man auf dem Weg weiter Richtung Norden an der Küste entlang erreicht. Auf den ersten Blick sieht dieser doch eher verschlafene Ort aus wie ein ganz normales Dörfchen am Meer: Wenig bis keine touristische Infrastruktur, kaum Touristen. Erreicht man jedoch die Strandstraße, ändert sich dieses Bild schlagartig: Direkt oberhalb des Sandstrandes reihen sich die Strand-Restaurant-Hütten aneinander.
Hier kann man sich ausgezeichneten und frischen Fisch und Meeresfrüchte zubereiten lassen. Wer gerne selber kocht, kann beim kleinen Fischmarkt direkt bei den Fischern einkaufen. Der Fischmarkt befindet sich an der Stelle, wo die Hauptstraße – vom Landesinneren kommend – zur Strandstraße wird. An einfachsten Marktständen wird dort der Fang des Tages feilgeboten.
Das Dorf hat touristisch eigentlich nicht viel zu bieten und wartet bestimmt nicht mit den schönsten Sehenswürdigkeiten Südamerikas auf. Der Sandstrand ist nicht gerade besonders breit und fällt auch nicht sanft ins Meer ab. Wer aber genug Zeit mitbringt und gerne die einheimischen Ecuadorianer von ihrer möglichst authentischen Seite beobachten oder gar persönlich kennenlernen möchte, der ist in San Pablo sicher nicht falsch.
Was tun in San Pablo? Den Fischmarkt besuchen, die Fischer beim Ein- oder Auswassern der Holz-Fischerboote beobachten, die Fischer bei der „Fisch-Übergabe“ und dem obligatorischen Handeln und kleinen Schwatz direkt im Sand beobachten, den Sonnenuntergang am Strand genießen, dabei spielende Kinder beobachten und anschließend auf dem kleinen Dorf-Platz gleich direkt am Strand das gemütliche Dorf-Treiben beobachten.
Nicht verpassen sollte man, in einer der Strand-Hütten ein gutes Fisch- oder Meeresfrüchtegericht zu essen. Die Strand-Restaurants eignen sich zudem hervorragend zum Verweilen oder Genuss eines kühlen Bieres. Auch auf der Straßenseite Richtung Landesinneres ist das ein oder andere Restaurant zu entdecken.
Montañita, Ecuador, Bundesland (Provincia) Santa Elena
Zu diesem fast schon legendären Party-Küstenort an der ecuadorianischen Küste braucht man eigentlich nicht viel zu erzählen, es ist alles andere als ein Geheimtipp Ecuadors oder ein „Reisetipp Südamerika, den es nur hier bei ulmis Reisen gibt“. Das Internet ist voll von Informationen zu diesem Hippie- und Party-Ort an Ecuadors Küste.
In wenigen Worten: Montañita ist bei Backpackern beliebt, um zu surfen, eine Spanisch-Sprachschule zu besuchen, Party zu machen, einmal wie ein Hippie zu leben, für immer dort zu bleiben. Ich war nur neugierig und hab keine der vorgenannten „Sehenswürdigkeiten“ besichtigt, mich aber dennoch wohlgefühlt, am Strand gejoggt, das (nächtliche) Treiben beobachtet und Tagesausflüge an den Strand „Playa de Olón“ gemacht.
Playa de Olón, Bundesland (Provincia) Santa Elena
Wie erwähnt, kann man einen Tagesausflug an den weitaus weniger belebten Strand „Playa Olón“ bequem von Montañita aus machen. Am besten mit Kopfbedeckung und entsprechendem Sonnenschutz (es geht an der Hauptstraße entlang, wo es keinen Schatten gibt) ist die Playa de Olón in 30 – 40 Minuten zu Fuß zu erreichen. Der Sandstrand ist breit, kilometerlang und fällt sehr flach zum Wasser hin ab.
Um sich vor der südamerikanischen Sonne zu schützen, können Liegestühle gemietet werden, welche jeweils unter mehreren Quadratmeter Fläche bedeckenden Pavillon-Zelt-Dächchen aufgestellt sind. Am Strand geht es sehr ruhig zu, verglichen mit Montañitas Strand finden sich hier deutlich weniger Touristen ein. Ideal, um einen ruhigen Strandtag zu verbringen.
Für Freunde der südamerikanischen Kulinarik und Spezialitäten: Es stehen wie in San Pablo einfache Strand-Restaurants mit einem guten Angebot an Fisch- und Meeresfrüchtegerichten zur Verfügung.
Wem ein kleiner Snack ausreicht, kann eine Portion Ceviche, das in verschiedenen südamerikanischen Ländern als Spezialität gilt, erstehen. Das kalte Fisch- und Meeresfrüchtegericht wird vom Verkäufer an seinem kleinen, mobilen Verkaufswagen direkt zubereitet.
Die Einhaltung der Kühlkette für frische Lebensmittel sei mal dahingestellt. Zum Nachtisch bietet sich ein sogenanntes Granizado an, zu erhalten beim Kollegen mit seinem Verkaufswagen.
Bei der Zubereitung des Granizado wird zunächst Eis mit einer am Wagen angebrachten Maschine (mit Handkurbel) zerkleinert und in einen Becher gefüllt. Darüber werden Sirups verschiedener Geschmacksrichtungen gegossen und – wenn gewollt – noch mit etwas Kondensmilch getoppt. Eine leckere Erfrischung!
Der Nationalpark Machalilla und sein Traumstrand Playa de los Frailes, Bundesland (Provincia) Manabí
Vom rund 45 Kilometer nördlich von Montañita gelegenen Städtchen Puerto López hat man idealen Zugang zum Nationalpark Machalilla. Neben dem leicht bergigen Nationalpark-Gebiet im Landesinneren ist vor allem der Bereich am Meer für Strandurlauber interessant. Am Busbahnhof von Puerto López nimmt man einen der Landbusse Richtung Norden und lässt sich in der Nähe des Eingangs zum Park absetzen.
Für den Fussmarsch über die rund zwei Kilometer sandigen Weges bis zur Playa de los Frailes ist wiederum eine Kopfbedeckung und ausreichender Sonnenschutz für die Haut und natürlich genügend Trinkwasser empfehlenswert. Vielleicht wird man auch von einem netten Autofahrer mitgenommen, direkt hinter dem Strand steht nämlich ein Parkplatz zur Verfügung. Wer gerne etwas mehr als „nur einen weiteren schönen südamerikanischen Strand“ sehen möchte, dem sei der Rundweg empfohlen. Dieser führt – ausgehend vom Eingang des Nationalparks – zur Playa Tortuga (Schildkröten-Strand), anschließend auf einen Aussichtspunkt mit einem tollen Panoramablick über die Playa de los Frailes und die Küste und endet schließlich am nördlichen Ende der Playa de los Frailes.
Wissenswertes: Auf dem Weg kommt man an Bäumen der Art Palo Santo (heiliger Stock/heiliges Holz, die Art wird mit Palisanderholz übersetzt) vorbei. Dieses Holz gehört zur gleichen Pflanzen-Familie wie der Weihrauch. Palo Santo wird – brennend und ähnlich Weihrauch in der Kirche riechend – in Ecuador auch auf der Straße verkauft, die religiöse Bedeutung liegt also nahe.
Puerto López selbst ist ein gemütliches kleines Städtchen mit einem quirligen Busbahnhof und einem ordentlichen Angebot an Unterkünften für Backpacker und Touristen. Die Atmosphäre an der Uferpromenade ist sehr angenehm und relativ ruhig. Man spürt, dass sich für viele Einheimische das Leben hier abspielt. Ein schöner Ort auch für Touristen: Hier spenden Bäume Schatten und (nicht nur) in den Abendstunden lohnt sich ein Besuch einer der Strandbars oder eines der Restaurants.
Fazit Reiseziel Küste Ecuador
Auf der Südamerika-Route eines Backpackers ist die Küste Ecuadors ein guter Ort, um verschiedenste Orte an einer südamerikanischen Küste kennenzulernen: Touristische Sehenswürdigkeiten und Orte (Montañita), touristische aber ruhigere Orte und Traumstrände (Playa Olón, Nationalpark Machalilla) oder Küsten-Dörfer/Städtchen, in denen (fast) alles noch sehr unverändert und authentisch daherkommt (San Pablo). Die Entfernungen sind vergleichsweise gering, was ein Besuch von vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Orten erlaubt, ohne viel Aufwand/Geld für Transport aufwenden zu müssen. Bedenkt man die oft riesigen Distanzen in Südamerika, ist dies ein bemerkenswerter Vorteil.
Noch mehr Fotos von Ecuadors Küste unten in einer kleinen Foto-Galerie.
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2 Gedanken zu „Ecuador: Reisetipp südliche Küste – Traumstrände, Party-Städtchen und Kulinarisches“
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