Argentinien: Persönliche Eindrücke und Erfahrungen (Original erschienen 25.01.2012)

Argentinien, Riesen-Land im sogenannten Süd-Kegel Südamerikas, also am südlichen Zipfel des Kontinents.

(Meine Artikel über die Länder Südamerikas sind umfangreiche, einzigartige, ehrliche, natürlich subjektive, aber dadurch sehr persönliche Eindrücke, wie ich sie jeweils aktuell bei meinem Aufenthalt im jeweiligen Land erlebte. Sie werden daher persönliche Meinungen enthalten und “die Fakten” entspringen keiner wissenschaftlichen Recherche und können somit Unschärfen aufweisen)

Argentinien ist Fleischland. Auf einem Volksfest in der Nähe von Córdoba
Argentinien ist Fleischland. Auf einem Volksfest in der Nähe von Córdoba

Vermutlich das am einfachsten zu bereisende südamerikanische Land, da es infrastrukturell sehr weit ist, europäischen Verhältnissen und Kulturen sehr nahe ist und es außerdem verstanden hat, sich auf den Touristen einzustellen. Sprich, in keinem anderen Land werden einem so viele gut funktionierende touristische Einrichtungen (Touristik-Information, Busbahnhöfe mit für nicht spanisch sprachige Touristen aufbereiteten Infos, Restaurants, Läden, Unterkünfte speziell für den Touri) begegnen. Für so manchen Rucksack-Touri ist das aber gleichzeitig ein Negativ-Punkt, da es sicher viel von der Ursprünglichkeit eines Landes nimmt. Ich bin auch der Meinung: die meisten Touristenorte (Städte, Dörfer) erscheinen mir langweilig, sind streng geordnet, haben meist ein, zwei Hauptstraßen, in denen sich Trekkingklamottenläden mit schicken Cafés abwechseln. Einfache, familiäre Unterkünfte in Privathäusern findet man in Argentina kaum. Auch aus anderen Ländern bekannte einfache Restaurants, in denen man nebst überwiegend einheimischen Menschen typisches, einfaches und preisgünstiges Essen findet, sind selten.

Trotzdem Argentinien als eines der am entwickeltsten Länder Südamerikas gilt, trifft man noch solche Highlights an. Er serviert Choripan, "Chori" von Chorizo (Wurst), "Pan" von Pan (Brot/Brötchen), gegrillte Wurst im Brötchen also
Trotzdem Argentinien als eines der am entwickeltsten Länder Südamerikas gilt, trifft man noch solche Highlights an. Er serviert Choripan, „Chori“ von Chorizo (Wurst), „Pan“ von Pan (Brot/Brötchen), gegrillte Wurst im Brötchen also

Ein Hostelbesitzer hat mir von kartell-verdächtigen Zuständen erzählt: Touristen, die in der einen Stadt einen Bus in sein ca. 3-4 h entferntes Dorf nehmen, werden vom Busunternehmen direkt an ein Hostal/Hotel gefahren, das auch dem Besitzer des Busunternehmens gehört…Der Bus hält zwar vorher noch am kleinen Busbahnhof, aber dann wird ganz lautstark angesagt, dass der Bus im Folgenden für alle, die im großen Hostel/Hotel reserviert haben (oder spontan dorthin wollen), netterweise noch dorthin fährt. Mein Hostelbesitzer hat insgesamt geklagt, dass eine Art “Kartell” von ein paar Hostel/Hotel-Besitzern den Markt mit unlauteren Mitteln beherrscht und den Kleinen die Kunden abgräbt. In derselben Gegend hatte ich über die Internetplattform “Couchsurfing” eine Übernachtungsmöglichkeit angefragt. Dabei waren mir seltsame Sachen begegnet, von Typen, die Übernachtungsmöglichkeit anboten und zufälligerweise gleichzeitig Guide für Touren waren oder ein anderer Typ, der anscheinend keine Zeit hatte, weil er als Guide unterwegs gewesen wäre und aber das Hostal eines Kumpels empfehlen könne. Machte den Eindruck, als ob die für nicht kommerzielle Zwecke angelegte Plattform als Plattform für Tourismusgeschäfte genutzt worden wäre. Ähnliches hab´ ich kurze Zeit später aber auch in Chile gesehen.

Argentinien ist eines der beliebtesten Reise-Länder Südamerikas. Als Einstieg für Südamerika ist es sicher eine gute Wahl, um sich gemütlich an den Kontinent zu gewöhnen. Viele Ausländer landen z.B. erst Mal in Buenos Aires, um von dort ihre Reise zu starten, oder auch zunächst einen Spanischkurs zu absolvieren. Bei Studenten beliebt: Auslandssemester in der argentinischen Hauptstadt.

Kontrastreicher Blick über ein an die Stadt Buenos Aires grenzendes kleines Naturschutzgebiet. Hinter dem Betrachter der Fluß Río de la Plata
Kontrastreicher Blick über ein an die Stadt Buenos Aires grenzendes kleines Naturschutzgebiet. Hinter dem Betrachter der Fluß Río de la Plata

Jedenfalls bietet Argentina viel für jeden Touristen: Kosmopolitische Städte mit guter Gastronomie und Nachtleben, Ursprünglich- und Einfachheit im Norden des Landes, Tierwelt, Natur (trockener und weniger grün als Chile, da sich die Feuchtigkeit in den Wolken auf der Westseite der Anden abregnet, vorherrschende Windrichtung: Westwind), Kultur, Bier gebraut nach deutscher Braukunst, Weinkellereien, Fleisch, Skigebiete, Jesuitenmissionen, schöne Frauen. Sogar einen Pantanal besitzt das Land.

In der argentinischen Seenregion, nicht sehr weit zur Grenze mit Chile, das auch eine Seenregion besitzt
In der argentinischen Seenregion, nicht sehr weit zur Grenze mit Chile, das auch eine Seenregion besitzt

Argentinien ist in Lateinamerika hinter Brasil und Mexico die drittkräftigste Wirtschaft. Colombia, derzeit auf Platz vier, strebt allerdings wie vor kurzem angekündigt an, diesen Platz einzunehmen. Wie selbst in Europa bekannt, hat Argentinien Anfang des letzten Jahrzehntes eine heftige Krise erlitten, in welcher viele Menschen ihre Jobs und/oder auf der Bank oder sonst wo vorhandenes Geld verloren haben bzw. das Geld an Wert verloren hat und damit nutzlos war. Die Menschen endeten quasi auf einen Schlag in Armut. Davon hat man sich aber in der Folge erholt und heute steht das Land wieder gut da.

Scheinbar schreibt man diesen Erfolg der Regierung Néstor Kirchners zu, der nach der Krise von 2003 bis 2007 regierte und in der Folge übernahm seine Ehefrau Cristina Fernández Kirchner das Zepter. Vor ein paar Monaten (in 2011) wurde Cristina, wie sie im Land genannt wird, wiedergewählt. Wie populistisch Wahlkampf sein kann bzw. was die Leute zu ihrer Entscheidung hinzuziehen sah ich im TV, als ich auf einen Bus wartete: Die Cristina warb für “Digital-TV für alle”. Die beiden werden im Land in einer für Politiker ungewohnten Weise verehrt. So wird dort vom sog. “Kirchnerismo” gesprochen. Geschuldet natürlich auch der Tatsache, dass zuerst der Mann und dann seine Ehefrau regieren. Man sagt, dass Cristina die Politik ihres (in 2010 verstorbenen) Ehemannes fortsetzt. Als Kirchner starb gingen die Leute auf die Straße und haben getrauert wie Angehörige. Am einjährigen Todestag wurde in den Medien an den einstigen Präsident erinnert.

Ein Hostal-Besitzer (der Gleiche wie oben erwähnt) im Süden Argentiniens war allerdings überhaupt nicht von der aktuellen Regierung überzeugt. Er behauptete, dass die Regierung die Inflation künstlich kleiner hält, als sie in Wirklichkeit ist. Wenn irgendwann ein Regierungswechsel stattfinden würde, würde das ganze auffliegen und es würde einen großen Knall geben. Außerdem betreibe der Kirchnerismo linke Politik. Als Präsident Bush aus den USA zu Besuch war, habe man ihm mehr rechte Politik vorgegaukelt. Später stellte Bush dann bei Verfolgung der argentinischen Geschehnisse fest, dass die Politik viel weiter links stattfindet und es habe einen starken Knacks in den politischen Beziehungen der beiden Länder gegeben.

In Argentinien herrscht wie z.B. auch in Uruguay und Chile Wahlpflicht und so gehen von den ca. 42 Mio. Gesamtbevölkerung ca. 28 Mio. wählen. Der Staat bezahlt Heimfahrten für Leute (z.B. nicht in ihrer Heimatstadt lebende Studenten), damit diese zur Wahl gehen.

Per Anhalter durch Patagonien. Kilometerlang immer geradeaus, kein Baum, kein nichts
Per Anhalter durch Patagonien. Kilometerlang immer geradeaus, kein Baum, kein nichts

Der Anteil von zur Mittelschicht zählenden argentinischen Menschen bezogen auf die Gesamtbevölkerung von Argentinien, ist so hoch wie in keinem anderen Land auf der Welt, hat ein Argentinier mir erzählt.

Das argentinische, öffentliche Gesundheitssystem ist gut und gratis. Auch für Ausländer.

Ein französischer Architekt (der, der auch den Eiffelturm in Paris entworfen hat) hat die Stadt La Plata auf dem Reisbrett entworfen. Der dortige Kirchturm wurde nach Vorbild des Kölner Doms gebaut. Die Argentinier machen sich über die Arbeiten des Franzosen etwas lustig.

Der Sprit ist pro Provincia (Bundesland) kontingentiert (was für ein Wort!!) und so geht ab und an den Tankstellen der Sprit aus und an anderen Tankstellen gibt es Warteschlangen bis zur nächsten Kreuzung.

Der Verzehr des Coca-Blattes ist nur in den nördlichen Provinzen Argentiniens erlaubt, in den übrigen illegal.

In Argentinien ist es anscheinend Vorschrift, im Auto einen großen Sack in Größe eines Menschen mitzuführen, für den Fall dass man einen ernsteren Unfall hat… Erzählt haben mir das Erika (Südafrika) und Adriana (Brasil), die mit Adrianas Auto in Argentinien unterwegs waren, angehalten wurden und dann blechen mussten, weil sie den Sack nicht dabei hatten. Weitere interessante Info dazu: Sie haben den Polizisten dann gebeten, ihnen aufzuschreiben, was man alles mitführen muss, damit sie sich die Dinge zulegen konnten. Ging nicht, der Polizist konnte anscheinend nicht schreiben.

Die argentinische Polizei gilt als korrupt. Eine Familie, die mich mehrmals in ihrem Auto mitgenommen hatte, hat berichtet, dass sie bei einem der Kontrollposten, die es auf den Landstraßen regelmäßig gibt, kontrolliert wurden. Der Sohnemann hinten drin war nicht angeschnallt und so bekamen sie eine Strafe. Sie konnten die Strafe entweder direkt in bar bei den Polizisten begleichen oder per Überweisung an die entsprechende Institution. Der Betrag für die spätere Überweisung wäre allerdings deutlich höher gewesen. Prinzip verstanden?? Sie haben glaub´ ich trotzdem die Überweisung gewählt.

Kühe unter Palmen
Kühe unter Palmen

Die Argentinos sind ganz große Baggerer, das betrifft auch die Frauen, die offensiv auch mal die Männer anbaggern. Die Männer kämpfen im wahrsten Sinne des Wortes um die Frauen, da werden sie mitunter handgreiflich. Außerdem zählt es nicht, wenn Einer mit Freundin aufkreuzt, der Andere versucht trotzdem, die Freundin auszuspannen oder die Tanzpartnerin wegzunehmen.

In Argentinien sind viele der Menschen europäischer Abstammung, mit größtem Anteil italienischer Herkunft. In Buenos Aires, hat man mir erzählt, haben zwei Drittel der Menschen irgendeine Verbindung nach Italia. Ich habe sogar Argentinier mit armenischer Abstammung getroffen: Ein Ehepaar, beide hatten armenische Abstammung. Ihre Eltern waren aus Armenien nach Rumänien geflüchtet, als die Türken die Armenier „abschlachteten“ (O-Ton). Während der Diktatur in Rumänien sind sie dann nach Argentinien geflüchtet. Seine Eltern sind ebenfalls aus Armenien geflüchtet: nach Griechenland. Und von dort später nach Argentinien ausgewandert.

In Argentina gibt es auch deutsche Kolonien, allen voran Villa General Belgrano, südlich von meiner argentinischen Lieblingsstadt Córdoba. Hier findet das größte argentinische Bierfest statt. Im Rest Argentiniens gibt es z.B. auch irische Kolonien.

Bis in den Norden Argentiniens, was viele vielleicht nicht wissen, hat sich einst das Inkareich ausgestreckt. Wie auch in Peru wurden dort Mumien gefunden, erst in 1999 drei Stück, auf über 6700 Metern Höhe über dem Meer. Die Inkas haben Kinder geopfert, man hat sie in hohe Berglagen gebracht (für die Inkas angebetete Orte und gleichzeitig Orte von Ehrfurcht), ihnen Cocablätter und Alkohol in Form von Chicha gegeben. Die Trunkenheit hat sie einschlafen lassen und so starben sie an Kälte und erstarrten eingefroren. Als man die Mumien 1999 runter nach Salta in die Stadt brachte waren die Körper und all ihre Organe in perfektem Zustand.

Hier werden Empanadas (gefüllte Teigtaschen) direkt aus dem Ofen serviert
Hier werden Empanadas (gefüllte Teigtaschen) direkt aus dem Ofen serviert

In der nordargentinischen Stadt Jujuy gab es einst den sogenannten “Éxodo Jujeño”, der Exodus bzw. die Flucht von Jujuy. Dabei haben die Einwohner der Stadt, als die Spanier im Anmarsch waren, die Stadt fluchtartig verlassen. Aber bevor sie gingen, haben sie alles in Flammen gesteckt und den Spaniern eine Stadt in Schutt und Asche hinterlassen.

An den Straßenrändern der argentinischen Überlandstraßen sieht man regelmäßig kleine Schreine mit roten Fahnen drum herum und vollgestopft sind sie mit bzw. drum herum liegen Opfergaben. Hierbei handelt es sich um Schreine zu Ehren des Gauchitos Antonio Gil. Es gibt zum Gauchito (der tatsächlich mal gelebt haben soll) verschiedene Legenden. Die vielleicht verbreitetste sagt ungefähr, dass der Gauchito Gil die Armen / Bettler unterstützt hat. Andere böse Argentinos haben ihn dafür umgebracht und daher hat er sowas wie Ehrenstatus bis heute. Jedenfalls machen alle möglichen Verkehrsteilnehmer an den Schreinen Halt und opfern etwas, damit ihnen der Schutzengel gute Dienste leistet. Solche Opfergaben-Schreine im Straßenverkehr sind in Südamerika keine Seltenheit. In Chile ist das irgend so eine Frauenfigur und die Leute stellen Wasserflaschen hin, weil die Legende (oder wahre Geschichte?) erzählt, dass jene Frau verdurstet ist. Leider hab´ ich die Details der Geschichte vergessen und krieg´ es im WWW grade nicht nachrecherchiert (mein eigenster O-Ton im Januar 2012, Anm. d. ulmis Reisen – Redaktion). Vielleicht war da auch noch irgendein Kind mit im Spiel und die Frau hat all das Wasser dem Kind gegeben, um es zu retten und starb dann selbst.

Argentinier sind fußballverrückt. Nicht selten kommt es bei den großen Rivalen-Klassikern zu Handgreiflichkeiten. Als beim größten Club “Boca Juniors”, Hauptstadtclub aus dem Touristenviertel “San Telmo”, Präsidentschaftswahlen anstanden, war das ein großes Thema in den Medien. Ergänzung: Ganz großer Sport sind die Fußballsendungen in den Pay-TV-Sportsendern und auch den freien Sendern, in denen ein paar lässige Argentinier gesittet, kritisch und mit (Spiel-)Witz Geschehnisse im Fußball kommentieren und diskutieren. Ein Genuss für jeden Fußballfan.

Während der Diktatur, die wie in vielen südamerikanischen Ländern auch in Argentina seine Epoche hatte, wurden viele Menschen verschleppt, die sog. Desaparecidos (Verschwundene). Bis heute demonstrieren einmal pro Woche Hinterbliebene auf dem Platz vor der “Casa rosada” (Amtssitz des Präsidenten bzw. der Präsidentin) in Buenos Aires.

Die Argentinier sind vielleicht das stolzeste Volk Südamerikas und sie zeigen das auch deutlich. Ein je nachdem mehr oder minder starker Hang zur Arroganz besteht dabei. Von ihrem sonstigen Auftreten, Umgangsformen sind sie uns Europäern wohl am nahesten. Ich schätze das so ein, dass mit Argentiniern z.B. in Unterhaltungen/Diskussionen am Ehesten die gleiche Wellenlänge aufkommt, nicht unbedingt im Sinne der Meinung sondern im Sinne der Art und Weise, wie man sich unterhält und Meinungen austauscht. Einen speziellen Rang nehmen innerhalb Argentiniens die sog. “Porteños”, die Hauptstädter ein. Man sagt, dass die restlichen Argentinos die Hauptstädter gar nicht mögen und dass die Hauptstädter arrogant seien und auf die übrigen Landesgenossen herab kucken. Tatsächlich ist mir aufgefallen, dass die, die aus Buenos Aires oder aus der Provinz (Bundesland) Buenos Aires kommen, mit erkennbarem Stolz mitteilen, dass sie von dort sind.

Vor allem in Nordargentinien als ich viel per Anhalter unterwegs war, habe ich sehr nette Argentinier kennengelernt, auch aus der Hauptstadtprovinz. Man sagt, die Argentinier seien Feiervolk und lieben es, auf die Piste zu gehen. Um solche Dinge wird immer schnell ein Ruf aufgebaut, aber vielleicht sind sie tatsächlich etwas ausgehfreudiger als z.B. die Chilenen.

So etwas Schönes erhält man im Restaurant: ein Bife de Chorizo, 700 Gramm bringt dieses Prachtexemplar auf die Waage
So etwas Schönes erhält man im Restaurant: ein Bife de Chorizo, 700 Gramm bringt dieses Prachtexemplar auf die Waage

Bei typischer, argentinischer Küche spielt vor allem das Fleisch und dabei die Grillerei von gutem Fleisch eine große Rolle. Ich habe zwar nicht viele argentinische Haushalte kennengelernt. Aber dort, wo ich ein Bisschen Einblick hatte und was ich sonst so gesehen habe sah so aus, als ob in (modernen?) argentinischen Häusern nicht viel selbst gekocht wird. Es wird eher im Supermarkt an der Heißtheke was geholt oder Pizza oder Empanadas bestellt. Die Kochkultur der jungen Leute, sagte man mir, verkomme auch (wie bei uns) nach und nach.

Die Palette an traditionellen, häufig gekochten Gerichten scheint daher überschaubar: Locro; Asado de Cabrito (gegrilltes Ziegenfleisch); Lamafleischgerichte; Huminta; Asado de Cordero (gegrilltes Lammfleisch); Cazuela (Art Gulasch) de Cordero; Sopa de trigo; Guisos; Buñuelos; Queso de Cabra (Ziegenkäse); Bizcochos; Alfajores; Empanadas.

Der Cordero (Lamm) gegrillt ist Spezialität in Patagonien und wird am Stück über den Grill “gespannt” (siehe Bilder einfügen); Humitas; Tamales; Chipas (in der Nähe zu Paraguay); Facturas (süße Stückle, allen voran die Medialuna (Hörnle/Croissant)); Dulce de Batata; verschiedene hausgemachte Brotspezialitäten: normal, integral (Vollkorn), Pan con chicharrón (Brot mit Griebenfleisch eingebacken); Tortilla mit/ohne Käse.

Natürlich ist Argentinien für seine guten Weine bekannt. Spezielle Weinsorte ist Torrontés, Weißwein, der in der Region um Cafayate angebaut wird. Außerdem gibt es ebenso wie in Chile noch die Weinsorte Carménère, die in Europa vor vielen Jahren aufgrund einer Rebenkrankheit ausstarb. Auswahl typischer argentinischer Biermarken: Quilmes, Norte, Salta, Schneider, Imperial

Durchschnittliche Ausgaben pro Tag lagen für mich bei 25,34 Euro.

Hast Du Fragen zu diesem Artikel? Melde Dich bei mir!

9 Gedanken zu „Argentinien: Persönliche Eindrücke und Erfahrungen (Original erschienen 25.01.2012)“

Kommentare sind geschlossen.