(Straßen-)Märkte Südamerika – La Paz und La Ceja de El Alto, Bolivien

Gigantische Straßenmärkte, wo man praktisch alles kaufen kann. Ganze Stadtteile werden zu Märkten. Eine südamerikanische Erfahrung, die man gemacht haben sollte.
Obst- und Gemüsemarkt au den Straßen von La Paz
Obst- und Gemüsemarkt auf den Straßen von La Paz

Bolivien ist ein Land des Handels. „Normale Bürojobs“ sind rar, es gibt vergleichsweise wenig industrielle Betriebe und andere größere Arbeitgeber. Viele Menschen suchen daher ihr Glück im Handel. Es gibt praktisch nichts, was nicht durch irgendwelche Leute an Busbahnhöfen, in kleinen Läden oder eben den großen Straßenmärkten verkauft wird.

La Paz ist ein Paradies für Touristen, welche die Atmosphäre von den für Südamerika typischen Straßenmärkten schätzen. In weiten Teilen der Stadt gibt es ganze Straßenzüge bis hin zu kompletten Stadtvierteln, welche sich in gigantische Marktflächen verwandeln. Läden in den Häusern, mit oder ohne erweiterte Verkaufsfläche bis auf die Straße und reine Straßenstände. Oder einfach nur Säcke mit Kartoffeln oder Früchten, die auf dem Bürgersteig stehen und der/die Verkäufer/in daneben.

Praktisch ist, dass die Marktgegenden größtenteils jeweils thematisch zusammengefasst sind. So gibt es Straßenzüge, in denen beispielsweise vorwiegend elektronische Produkte erstanden werden können, im Viertel nebenan findet man möglicherweise Lebensmittel, die Haushaltsartikel oder den größten Obstmarkt oder Früchtemarkt der Stadt.

Hier wird überwiegend Kleidung verkauft - in einer der steilen Straßen von La Paz
Hier wird überwiegend Kleidung verkauft – in einer der steilen Straßen von La Paz

Es gibt sogar einen sogenannten Hexenmarkt (Mercado de las brujas). Überwiegend (ältere) Frauen verkaufen hier Kräuterchen, Samen wunderheilender Pflanzen, Schlangen- und Froschfleisch und – als besondere „Attraktion“ – getrocknete Lama-Föten.

Wer nun denkt, die Märkte in La Paz seien riesig und chaotisch, der sollte an einem Donnerstag oder Sonntag einen Ausflug in die Kommune „El Alto“ machen und den großen Markt im Stadtteil „La ceja“ besuchen. Wie der Name schon sagt liegt „El Alto“ in der Höhe, genauer gesagt am Beginn des Hochlandes oberhalb der Stadt La Paz. Für wenige Bolivianos kommt man mit einem Mini-Bus von La Paz nach „El Alto“. Hier geht es nochmal konzentrierter, größer und improvisierter zu. Die Straßenzüge, teilweise für den Verkehr gesperrt, sind voll mit Ständen, wie wir sie von europäischen Jahrmärkten kennen. Und dies zusätzlich zu den dauerhaften Läden in den Gebäuden.

Eine große freie Fläche von der Größe von mehreren Fussball-Feldern ist besetzt von Ständen, an denen Seile, kleine Kompasse, Taschenlampen, alte Alu-Töpfe (ich habe dort einen für meine Trekking-Touren erstanden) oder Second Hand – Klamotten verkauft werden. Beeindruckend beispielsweise: Riesen Wühltische, auf denen gebrauchte T-Shirts aus der ganzen Welt für schmales Geld erstanden werden können. Keine Seltenheit, dass man auf einmal etwa ein Shirt mit dem Aufdruck „Hamburg Marathon 2009“ in den Händen hält. Dazu passt auch die lustige Geschichte, dass – wie im deutschen Fernsehen berichtet wurde – eine bolivianische Fussballmannschaft mit Trikots des VfB Stuttgart zu Spielen antrat.

In La Ceja ist etwas Vorsicht geboten. El Alto gilt als nicht besonders sicher. Außerdem versuchen in den sich aneinander vorbei drängelnden Menschenmassen Taschendiebe ihr Glück. Auch vor dem in Südamerika beliebten Trick, dem potentiellen Opfer irgendetwas auf die Kleidung zu sprühen oder zu kleckern, um dann in der Aufregung (häufig sogar während des dreisten Vorwandes, das Verursachte wegputzen zu wollen!) zuzugreifen, sollte man hier auf der Hut sein. Bei mir haben sie es mit einem tabakähnlichen Zeug versucht, das sie mir in den Nacken sprühten, um dann zu versuchen, mir die Hosentasche zu leeren. Ich war jedoch schneller, haha! Dass es keine Fotos vom Markt in La Ceja gibt, liegt übrigens daran, dass ich aus Sicherheitsgründen ohne meine Digitalkamera unterwegs war.

Leere Stände sieht man nur sehr selten
Leere Stände sieht man nur sehr selten

Fazit: Zu einem Besuch der bolivianischen Andenstadt La Paz gehört unbedingt der Besuch der Märkte. Dies ergibt sich schon automatisch, da man sich in der Stadt nur schwer bewegen kann, ohne nicht auf einem der zahlreichen Straßenmärkte zu landen. Für verhältnismäßig wenig Geld kann in La Paz alles erstanden werden, was das Backpacker-Herz begehrt. Sogar Outdoor-Produkte sind in zahlreichen Outdoor-Läden in La Paz zu erstehen.

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