Besonderheiten, Kuriositäten und Wissenswertes über Südamerika – vom letzten Abendmahl, Nescafé Instant-Kaffee und „Minderwertigen“

Reist man als Backpacker längere Zeit durch Südamerika, fallen einem einige kulturelle Unterschiede zwischen Europa und Südamerika auf. In der Reihe „Besonderheiten, Kuriositäten und Wissenswertes über Südamerika“ gibt es hier bei ulmis Reisen viel Wissenswertes und Interessantes zu diesem Thema. Gerade für Backpacker, die durch Südamerika reisen und häufig mit Locals in Kontakt kommen, sind solche kulturellen Besonderheiten durchaus von Interesse, um gegebenenfalls ihr Verhalten gegenüber den Einheimischen von Südamerika anpassen zu können.

Besonderheiten, Kuriositäten, Wissenswertes aus Südamerika, erstes Beispiel: Das letzte Abendmahl

Jeder kennt das letzte Abendmahl, an dem Jesus sich mit seinen Jüngern um die große Tafel gesellt. Es ist wohl eines der bekanntesten Motive aus der Religion und der Kunst.

In Ayacucho („Die Stadt der 33 Kirchen“) im Süden von Peru besuchte ich ein kleines Museum. Dort hing eine gemalte Version des Abendmahls an der Wand. Soweit so unspektakulär, wäre im Zentrum der gedeckten Tafel nicht ein echter Hingucker platziert worden: Das Mahl bestand nicht etwa aus einem Lamm- oder Rindsbraten, sondern aus einem zubereiteten Meerschweinchen. Es handelte sich also offensichtlich um die südamerikanische Version des letzten Abendmahls, da Meerschweinchen, vor allem in der Andenrepublik Peru als Spezialität verspeist wird. Eine meiner Lieblings-Kuriositäten aus Südamerika!

Besonderheiten, Kuriositäten, Wissenswertes aus Südamerika, zweites Beispiel: Tür auf!

In Südamerika ist nicht immer eine Klingel vorhanden. Wie aber macht man sich nun bemerkbar, so dass einem die Türe oder das Tor geöffnet wird? Die Südamerikaner behelfen sich dazu eines einfachen Mittels: Sie klatschen in die Hände.  

Besonderheiten, Kuriositäten, Wissenswertes aus Südamerika, drittes Beispiel: Nescafé Instant-Kaffee als Spezialität und Statussymbol in Chile

Südamerika ist ja bekanntlich unter anderem dafür bekannt, Kaffee in die ganze Welt zu exportieren. Wer denkt nicht an Brasilien, Kolumbien und Peru, wenn es um die großen Kaffeeproduzenten der Welt geht. Brasilien ist Nummer eins weltweit und auch Kolumbien und Peru sind vorne mit dabei. Man sollte also meinen, dass man zumindest in diesen Ländern auch einen gut gebrauten Kaffee erhalten kann. Das ist jedoch häufig nicht so: Die Bandbreite reicht dabei von mit Wasser aufgebrühtem Kaffee-Konzentrat (in Peru Café pasado genannt), über Instantkaffee in heißem Wasser oder heißer Milch aufgelöst, bis hin zu hoffnungslos versüßtem Kaffee (mit oder ohne Milch) aus kleinen Bechern am Straßenstand in Brasilien.

Ganz speziell aber ist die Lage in Chile: Dort schwören die Menschen auf Instant-Kaffee. In normalen (also nicht zu sehr vom Tourismus geprägten) Restaurants oder auch beim Frühstück in einfachen und von Einheimischen geführten Unterkünften wird in der Regel auf jedem Tisch eine Dose des löslichen Pulvers platziert oder es wird bei Bestellung des Kaffees zur Verfügung gestellt. Bestellt man einen Kaffee, so bedeutet das, dass man heißes Wasser in einer Tasse bekommt und sich mit dem Pulver seinen Kaffee zubereiten darf. Gipfeln tut diese südamerikanische bzw. chilenische Gepflogenheit in der Tatsache, dass – angeblich –, wer Dosen der Marke Nescafé anbieten kann, sich zu den besseren Gastbetrieben zählen darf. Diese Marke soll wohl einen Kaffee besonders hoher Qualität erzeugen.

Sozusagen Instant-Kaffee als Statussymbol! Das ist schon eine echte südamerikanische Besonderheit.

Besonderheiten, Kuriositäten, Wissenswertes aus Südamerika, viertes Beispiel: Minusválidos, Minderwertige

Kein besonders rühmliches Beispiel aus der Kategorie „durchaus Wissenswertes aus Südamerika“ ist das folgende: Die Minusválidos, zu Deutsch Minderwertige. So werden im spanischen Sprachgebrauch – zumindest in Teilen von Südamerika – behinderte Menschen bezeichnet. So kann es durchaus vorkommen, dass in Bussen Plätze für die „Minderwertigen“ reserviert und genau so, nämlich mit Minusválidos, angeschrieben sind. Ein nicht gerade besonders elegant gelöster Ausdruck!

Besonderheiten, Kuriositäten, Wissenswertes aus Südamerika, fünftes Beispiel: Nach gemeinsamem Essen Danke sagen

Eine wiederum sehr angenehme Gewohnheit ist eine, die ich in Peru kennenlernen konnte: Nimmt man mit anderen Leuten – egal ob bekannt oder fremd – am selben Tisch seine Mahlzeit zu sich und erhebt sich anschließend, um den Tisch zu verlassen, so sagt man „Gracias“, also „Danke“. Es ist also scheinbar üblich, sich für das Leisten von Gesellschaft beim Essen zu bedanken. Ein charmanter südamerikanischer bzw. peruanischer Brauch!

Mehr Besonderheiten, Kuriositäten und Wissenswertes über Südamerika gibt’s hier bei ulmis Reisen unter Kurioses und Interessantes rund um den Kontinent Südamerika.

Außerdem seien hier nochmals folgende interessante Artikel über kulturelle Unterschiede zwischen Südamerikanern und Europäern empfohlen:

Lateinamerika: Nicht so europäisch wie Europäer denken

Kulturelle Unterschiede am Arbeitsplatz

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