Großer Reisetipp 5…für Südamerika, die Welt…und das Leben: Lass Dich nicht unterkriegen, nach dem Tief kommt wieder ein Hoch!

Negative Erfahrungen und Tiefschläge auf Reisen und wie man sie überwindet. Und wie man sie – noch besser – in positive Stimmung umwandelt. Sozusagen Gute-Laune-Coaching für sich selbst.

Klar gibt es Rückschläge! Ist man lange auf Reisen wird es unweigerlich zu negativen Erlebnissen oder Problemen – im Karriere- und Business-Jargon auch gerne Herausforderungen genannt – kommen. Bei mir ging es schon los, als ich noch nicht mal mein Gepäck am Frankfurter Flughafen eingecheckt hatte (siehe mein Artikel „Herr Ulmer!“ vom 08.06.2010 auf dem Blog meiner Südamerikareise). Und wir reden hier vom Hinflug, wohlgemerkt. Oder der Verlust meines Rucksackes auf der Nachtfahrt zwischen Coroico und Rurrenabaque in Bolivien. Aber was soll’s! Davon geht doch die Welt nicht unter! Aus der Geschichte am Frankfurter Flughafen kam ich glimpflich heraus. Es war für rund eine Stunde etwas stressig. Aber eine weitere halbe Stunde später saß ich recht entspannt in der Holzklasse bei Condor-Bomber-Pilot Felix. Auch wenn es kein Frei Saufen gab.

Da war der Verlust des Rucksacks in Bolivien ungleich schwerwiegender. Diese Tage des Bangens um meinen geliebten, zu schulternden Reisebegleiter und die folgende Gewissheit, dass sich unsere Wege scheinbar für immer getrennt hatten, gingen eindeutig als die schwierigsten Tage in meine Reiseerinnerungen ein. Um es kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen: Es fühlt sich beschissen an! Schließlich verliert man sein „Haus“, wie ich meinen treuen Begleiter stets nannte.

Eine Schutzhütte auf dem Taquesi (Takesi)-Trek in Bolivien. Das letzte Foto meines Rucksackes.
Eine Schutzhütte auf dem Taquesi (Takesi)-Trek in Bolivien. Das letzte Foto meines Rucksackes.

Aber durch die Rucksack-Geschichte lernte ich das chilenische Paar Irene und Patricio kennen. Sie machten für mich eine Zeugenaussage, die ich in meinem folgenden unerbittlichen Kampf gegen die Busfirma, bolivianische Behörden, einen nichts nützenden Anwalt (auf der Vorschlags-Liste der deutschen Botschaft in La Paz!) und die Botschaft meines Heimatlandes (was ein Trauerspiel ist…) verwenden konnte.

Als Dank spendierte ich Irene und Patricio eine Flasche Wein. Wir wurden Freunde und planten gemeinsam eine individuelle Dschungel-Tour. Sie hatten von einem chilenischen Freund den Tipp für einen privaten Führer bekommen. Für weniger Geld als bei einer immer gleich ablaufenden Tour über die Tourunternehmen konnten wir eine auf uns zugeschnittene sechstägige Tour in den Dschungel unternehmen. Und das mit zwei Guides für uns drei Touristen. Zudem absolut ökologisch, da wir nur ein Auto bis zum Eingang in den Dschungel nahmen und fortan sechs Tage marschierten. Mit Patricio und Irene habe ich bis heute Kontakt und ich traf Patricio in Santiago de Chile wieder, lernte die Eltern von Irene kennen, backte dort mein beliebtes Brot und Patricio nahm mich mit in den landschaftlich sehr attraktiven Cajón del Maipo vor den Toren der chilenischen Hauptstadt.

Durch die schlechten Erlebnisse kann man natürlich einen starken Dämpfer verpasst bekommen oder gänzlich die Lust am Reisen verlieren. Man kann sich aber auch denken: So schlimm ist es doch auch nicht, andere Menschen haben nicht mal die Möglichkeit, auf Reisen zu gehen, sind schwer krank oder erleben andere wirklich ernste Dinge in ihrem Leben. Ich habe auf meiner Reise unter anderem festgestellt, dass es irgendwie immer weitergeht. Nach Tiefs heißt das in der Regel, dass man sich irgendwie wieder aus der Scheiße zieht und vielleicht sogar etwas sehr Positives entsteht. Ganz zu schweigen von den vielen Erfahrungen, die man dabei macht. Auch wenn es negative sind, auf die Zukunft gesehen sind Erfahrungen doch immer auch eine Bereicherung, oder? Und für den abenteuerlustigen Rucksacktouristen ist es zudem eine weitere Reisegeschichte. Für mich auch!

P.S.: Den Verlust meines Rucksacks betrachte ich als Einsatz für mein Leben, dass ich nach fast zweieinhalb Jahren unversehrt aus Südamerika zurück nach Hause bringen konnte!!

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2 Gedanken zu „Großer Reisetipp 5…für Südamerika, die Welt…und das Leben: Lass Dich nicht unterkriegen, nach dem Tief kommt wieder ein Hoch!“

  1. Hallo Florian

    Beim Surfen in der digitalen Welt bin ich via umdieweltreise.ch auf deine Seite gestossen.
    Da hast du (oder wahrscheinlich ehr ihr ;-)) eine sehr informative Seite aufgebaut.

    Da wir in ein paar Jahren auch eine Weltreise machen werden (selbstverständlich ist auch Südamerika dabei) haben wir auch einen Blog ( http://www.okwirsindweg.ch) ins Netz gestellt und schauen uns nach Seiten wie deine um, damit wir so gut wie möglich unser Abenteuer starten können.

    Danke und alles Gute

    Rolf

    1. Hallo Rolf

      Schön, dass Du bei ulmisreisen vorbeigeschaut hast und vielen Dank für das Kompliment.

      Es ist eher „du“ und nicht „ihr“. Die Seite, samt aller Inhalte, habe ich selber erstellt und geschrieben.

      Viele Grüsse
      Florian

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