Der Markt „Mercado Central“ („zentraler Markt“) im Zentrum der chilenischen Hauptstadt hat viel zu bieten: Chilenische Spezialitäten, Früchte, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, Bäckereiwaren, Käse, Empanadas (selber backen?), Kräuter, alkoholische Getränke, Arzneimittel…und vor allem eines: Fisch und Meeresfrüchte.

Es gibt nicht wenige Reisende, die – aus ihrer touristischen Sicht – Santiago de Chile nicht besonders attraktiv finden. Klassische Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise beeindruckende und gemütliche Altstädte mag es in Santiago womöglich nicht geben. Dennoch kann die Stadt einen besonderen Reiz ausüben.  Ich war mehrmals dort, habe mich immer sehr wohlgefühlt und den ein oder anderen Geheimtipp entdeckt. Der Mercado Central ist zwar kein Geheimtipp, aber auch sicher keine weltbekannte Sehenswürdigkeit Chiles.

Dieser Markt ist für mich eine dieser chilenischen Sehenswürdigkeiten, die nicht weltberühmt sind, aber dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – ein absolutes Erlebnis sind. Hier zeigt sich in meinen Augen die in vielen Bereichen typisch chilenische Mischung aus einmaligem, herausragenden Erlebnis einerseits und unaufgeregter Bescheidenheit andererseits. Im Vergleich zum bunten, weltberühmten Stadtteil San Telmo in Buenos Aires, den kaum ein Backpacker oder Pauschal-Tourist bei seiner Argentinien-Reise auslässt, ist der Mercado Central geradezu unauffällig. Aber wohl gerade deshalb viel authentischer.

Der Markt – gebaut Ende des 19. Jahrhunderts – besticht bereits beim Anblick der Architektur: Das auf einer Metallkonstruktion getragene Gebäude mit seinen geschwungenen Formen ist durchaus sehenswert und von stattlicher Größe. Im Inneren sieht man, dass man sich in einem der besser entwickelten Länder Südamerikas befindet: Es wirkt überwiegend geordnet und aufgeräumt, jeder Händler hat seinen abgegrenzten Bereich und gerade im gastronomischen Bereichen scheint es sehr sauber zu sein.

Vor allem diverse Restaurants dominieren die Erscheinung der Markthallen. Die ansprechend hergemachten Restaurants dürften – vor allem für Touristen – das bevorzugte Ziel sein. Zwar gibt es in den Markthallen praktisch alles zu kaufen, das wirklich besondere ist aber die derart hohe Dichte an Lokalen, die vorwiegend auf das Angebot von chilenischen Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichten spezialisiert sind. Empfehlenswert ist beispielsweise eine Mariscal, eine kalte Suppe mit Fisch- und Meeresfrüchten, ähnlich einem in verschiedenen Ländern Südamerikas (typisch für Chile, Peru, Ecuador) angebotenen Ceviche.

Dieses erfrischende Gericht ist bei den heißen Temperaturen in der chilenischen Hauptstadt eine willkommene Abkühlung für jeden Touristen und Einheimischen. Außerdem typisch chilenisch wäre ein Essen mit Centolla, Königskrabbe.

Bei einem der zahlreichen Fischhändler, die auch gerne mal für ein schönes Foto mit Fisch posieren, kann man dann nach dem Essen noch den frischen Fisch zum zuhause Nachkochen mitnehmen.

Wer nicht auf Getiere aus dem Meer steht, findet andere chilenische Spezialitäten wie: Empanada, Sopaipilla, Humita, Pastel de choclo, Ensalada chilena.

Der Mercado Central ist sehr zentral gelegen und dementsprechend leicht zu erreichen. Er befindet sich nur wenige Schritte von der U-Bahn-Station „Cal y Canto“ entfernt, zum zentralen Platz der Stadt, die Plaza de Armas, sind es nur wenige Blocks. Mit dem Auto bietet sich die Costanera Norte, eine der großen Verkehrsadern der Stadt, an.

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